1.
Zur Geschichte der Kirche.
Um
die Jahrhundertwende wurde von der gläubigen Bevölkerung Ottakrings die
Erbauung einer Kirche auf der Schmelz als immer dringenderes Bedürfnis
empfunden. Auf Initiative des Kaplans zu Neu-Ottakring, Franz Unterhofer, wurde
daraufhin im Jahre 1908 ein Verein für die Erbauung der Heilig-Geist-Kirche
gegründet, der in der Folge für die Beschaffung des Baugrundes verantwortlich
zeichnete. Die Patronanz über den Kirchenbau übernahm die Gemahlin des
Thronfolgers Franz Ferdinand, Sophie, Herzogin von Hohenberg. Sie war es auch,
die die Kirche dem Heiligen Geist weihen ließ.
Bereits
1910 verfertigte der Otto-Wagner-Schüler Josef Plečnik die ersten Skizzen.
In der Folge musste das Projekt mehrfach geändert werden, einerseits weil ihm
eine neue Bauparzelle zugewiesen wurde, andererseits weil seitens des
Kirchenbauvereines der Wunsch geäußert wurde, der Hauptraum sollte die Form
einer großen Halle haben. Weitere Wünsche des Vereines machten die Planung
eines zusätzlichen Pfarrhauses, dann einer Krypta und schließlich sogar eines
geistigen und sozialen Zentrums des Bezirkes notwendig. Schließlich aber
fehlten die nötigen Geldmittel und von dem ursprünglichen Projekt blieb nur
noch ein einfaches, funktionelles Kirchengebäude ohne kostspieligen Schmuck und
ohne Turm. Der Geldmangel war es auch , der den Architekten dazu zwang, zu einem
neuen Baumaterial, das bis dahin in der monumentalen Baukunst unverhüllt noch
keine Verwendung gefunden hatte, nämlich zum Eisenbeton, zu greifen. Der damit
verbundenen Herausforderung wurde Plečnik in geradezu genialer Weise
gerecht.
Allerdings
darf in diesem Zusammenhang nicht verhehlt werden, dass das Werk Plečniks
nicht ungeteilte Zustimmung fand. Der Gatte der Kirchenpatronin, Franz
Ferdinand, bezeichnete die Kirche als "eine Mischung von Venustempel
und russischem Bad und Pferdestall, respektive Heumagazin". Auch
führende Wiener Theologen sprachen sich gegen die neue Kirche auf der Schmelz
aus.
Trotz
allem: Nachdem Anfang März 1911 mit der Fundamentaushebung begonnen worden war
und am 9. Juni 1911 die feierliche Grundsteinlegung erfolgt war, wurde bereits
am 12. Juli 1911 in der fertig gestellten Krypta die Heilige Messe gefeiert. Zu
Weihnachten 1913 war die Kirche in der heutigen Gestalt fertig.
Das Bild zeigt die feierliche Grundsteinlegung am 09.
Juni 1911 durch Erzbischof-Koadjutor Dr. Franz Nagl in Anwesenheit
Seiner kaiserlichen Hoheit Franz Salvator als Vertreter Seiner Majestät
des Kaisers Franz Josef. |
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Die
Krypta, die unterirdische Kirche, die für lange Zeit aus
dem Kirchenbau hinausgedrängt war, fand eine neue Verwendung mit ihrer Widmung
an das Leben Christi. Sie soll den Eindruck einer Felsenwand erwecken in die
drei Grotten hineingemeißelt sind. Der Raum rechts vom Altar soll den Stall zu
Bethlehem darstellen. Man muss drei Stufen zu dieser Grotte hinabsteigen. Damit
soll auch symbolisiert werden, dass Jesus durch seine Menschwerdung
herabgestiegen ist.
Gegenüber dieser Grotte befindet sich die Ölberggrotte aus dem Garten Gethsemane.
Josef Plečnik entwarf auch eine möglichst genaue Kopie des
Heiligen Grabes in Jerusalem.
Die Weihnachtskrippe im
"Stall von Bethlehem" |
Die Ölberggrotte |
Das Heilige Grab |
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